Munzingen

Pforr-Turm, Schloss Reinach und Schloss in Munzingen

Munzingen: Zunächst Teilherrschaft: 1. Teil St. Stephan in Straßburg, 1545 verkauft an Könneritz, 1572 Lazarus von Schwendi; 2. Teil Herren von Staufen als Lehensnehmer der Üsenberger, 1328 an Schnewlin von Wiesneck unter österreichischer Oberhoheit, 1451 Bolsenheim, 1500 Pforr (Wasserschloss, Abbildung oben links).
Seit 1598 konnte Pforr beide Teile vereinen, 1659 kam Munzingen an deren Erben Reinach (Schloss Reinach 1626, Abb. obrn Mitte) und Kageneck (erneutes Kondominat), seit 1750 Kageneck alleine (Schloss 1672, erneuert 1767, Abbildung oben rechts).

Familie Kageneck: Aus Straßburg stammende Adelsfamilie (Ministeriale des Bischofs), dort Teil des Patriziats, Lehensnehmer der Bischöfe von Straßburg und Mitglied der elsässischen Ritterschaft; Besitzungen im Elsass, verlorengegangene Stammburg bei Colmar; ein Zweig gelangte in den Breisgau, wo die Familie seit 1625 auch der Breisgauer Ritterschaft angehörte, 1771 in den Grafenstand erhoben. Wappen: in Rot einen silbernen Schrägrechtsbalken (Abbildung links aus der Kapelle in Liel). In der Region ist es auf den nicht-kolorierten Grenzsteinen gelegentlich mit dem badischen Wappen zu verwechseln.

Neben Munzingen hatte die Familie Kageneck am Ende des 18. Jahrhunderts weitere Herrschaften im Breisgau inne: Bleichheim, Stegen/Unteribenbach, Umkirch, Waltershofen/Dachswangen, Wildtal, in Merdingen bestand ein Kondominat mit dem Deutschen Orden.

Das Wappen der Pforr (in Gold eine schwarze Scheibe belegt mit einem silbernen Stern von sieben Strahlen, Abbildung aus dem Rathaus Endingen oben links) ist noch auf Grenzsteinen erhalten: A: auf dem Dreimärker ∆ Munzingen/Hausen/Oberrimsingen (beide Hr. v. Staufen) von 1575 heute in der Sammlung der OFD Freiburg; B: ohne Jahreszahl in der Mauer eines Rebhäuschens. Das Wappen der Kageneck zeigt sich C: gegenüber Tiengen (Baden) von 1748; D: mit Krone von 1751 gegenüber Oberrimsingen (Falkenstein).

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