Stift Säckingen

Stiftsgebäude Säckingen und Dinghof in Hornussen

Ältestes Kloster im alemannischen Raum, legendäre Gründung durch Fridolin im 6. Jh., Schirmvögte seit 1173 Habsburg, das die Oberhoheit, auch in den abhängigen Ortschaften (Laufenburg, Säckingen) gegenüber dem Stift erst mit der Zeit durchsetzen konnten. Adliges Frauenstift, seit 1556 unter Augustinerregel (neues Abteigebäude 1565, Abbildung links), die weltliche Verwaltung (Meier) war den Herren von Schönau übertragen. Zum Stift gehörten neben Glarus (bis der Kanton 1415 endgültig an die Eidgenossenschaft kam) einige Ortsherrschaften im linksrheinischen Fricktal (in den Herrschaften Rheinfelden und Laufenburg), deren Mittelpunkt der Dinghof in Hornussen (errichtet 1594, Abbildung rechts) war, sowie im rechtsrheinischen Rippolingen.

Schlösschen in LÖ-Stetten

Daneben gehörte auch die Ortsherrschaft von Stetten bei Lörrach zum Säckinger Stift. Die hohe Gerichtsbarkeit war bei Baden/Hachberg-Sausenberg, die Niedergerichtsbarkeit beim Kloster, die sie 1340 und erneut 1472 – 1727 an die Freiherren von Schönau weitergaben, bevor das Kloster den Ort selbst verwalteten (Schlössle 1666, Abb. links). Die Habsburger besaßen aber auch hier eine Oberhoheit, so dass die Reformation verhindert wurde und Stetten im Prälatenstand der Landstände von Vorderösterreich vertreten war.

Grenzsteine des Stifts Säckingen:

Auf den wenigen Grenzsteinen, die erhalten sind, ist ein Abtsstab mit einem quergestellten S für Säckingen abgebildet. Beispiele A: von der Grenze Rippolingen/Murg (Herrschaft Rheinfelden) ohne Datum, derzeit in einem Privatgarten in Harpolingen; B: Etzgen/Oberhofen und C: Etzgen/Mettau in der Herrschaft Laufenburg, was hier abgegrenzt wurde ist unklar, die beiden Grenzsteine stehen nicht auf einer Gemeindegrenze, mitten im Wald. D: Grenzstein an der Grenze Stetten/Riehen (Kanton Basel) von 1600: obwohl es sich um eine Landesgrenze zur Eidgenossenschaft handelt, erscheint hier das Wappen der Freiherren von Schönau, den damaligen Ortsherren und Meiern des Klosters, und weder das Wappen des Klosters noch das der vorderösterreichischen Landesherren.

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Literatur:

Kaiser, Richard: Harpolinger findet Grenzstein bei A-98-Arbeiten; in: Südkurier vom 22.09.2015

Aargau Karten Online Inventar: https://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?id=15663

Aargau Karten Online Inventar: https://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?id=15586