Im Gegensatz zum vorderösterrischen Breisgau war der landsässige Adel in der Markgrafschaft weniger häufig anzutreffen. Im Süden der Margrafschaft, in der Nähe von Basel, bestanden zwei Adelsherrschaften (siehe auch Stetten).
Herrschaft Inzlingen/Brombach: Inzlingen wurde 1394 von Baden-Hachberg als Lehen an Reich von Reichenstein gegeben (Schlossumbau 1563, Abb. links); da sie sich der Breisgauer Ritterschaft anschlossen war die Landeshoheit mit Habsburg umstritten. Die Ortsherrschaft von Brombach lag seit 1294 bei Reichenstein, die hohe Gerichtsbarkeit lag bei der Markgrafschaft Baden.
Familie Reich von Reichestein: Adelsfamilie aus dem Dreiländereck, die Lehen der Bischöfe von Basel (Stammsitz Reichenstein bei Arlesheim), der Markgrafen von Baden (Inzlingen) und im Elsass (Biederthal, Buschwiller, Lebenswiller, Landskron bei Basel) besaßen, viele Ämter im Basel und den umliegenden Herrschaften bekleideten und im 13. Jh. einen Bischof stellten. Als Verbündete Habsburgs zogen sie sich nach dem Schwabenkrieg 1499 aus der Stadt Basel in ihre umliegenden Territorien zurück. Wappen: In Gold eine schräge schwarze Saufeder.
Herrschaft Grenzach: Von Röteln/Hachberg-Sausenberg 1491 als Lehen an Bärenfels, 1735 von Baden-Durlach zurückgekauft und im Amt Lörrach verwaltet.
Familie Bärenfels: Adelsfamilie aus dem Dreiländereck (Burg Bärenfels bei Duggingen), Würdenträger im Dienst des Bischoffs, der Stadt Basel und der Markgrafen, die sich im 17. Jahrhundert in eine Grenzacher (Schloss 1491, Abb. oben links) und eine Hegenheimer Linie (Elsass, Schlossneubau 1737) teilte. Wappen: Aufgerichtete schwarzer Bär auf einem roten Dreiberg auf goldenem Grund.