Kenzingen

Altes Wappen und Rathaus Kenzingen

Kenzingen gehörte bis 1744 zur vorderösterreichischen Landvogtei Kirnburg und war deren Hauptort, dann wurde sie eigenständige „landsässige“ Stadt im vorderösterreichischen Breisgau (Rathaus 1527, Abb.oben rechts).

Wappen: In gespaltenem Schild links in Rot ein silberner Balken (Wappen Österreichs), rechts in Silber zwei pfahlweise gestellte abgewendete blaue Fische (Abb. oben links). Später wurde das Wappen noch um den Üsenberger Flügel (siehe Endingen) im Schildhaupt erweitert. Die abgewandten Fische erscheinen auch im Wappen der Grafschaft Pfirt im Sundgau und im angrenzenden Mömpelgard (seit 1397 in württembergischen Besitz und seither auch im württembergischen Wappen).

Landvogtei Kirnburg, Kenzingen und Nachbarn

Grenzsteine der Stadt Kenzingen:

Am sehr großen und komplex geformten Territorium haben sich zahlreiche Grenzsteine mit dem Kenzinger Wappen erhalten. Dabei ist die große Vielfalt der Ausgestaltung des vorgegebenen Wappens auffallend. Die abgebildeten Exemplare zeigen A: einen der ältesten und größten Grenzsteine der Region, einen Dreimärker ∆ Kenzingen/Malterdingen/Ottoschwanden (beide Baden) von 1585; weitere Grenzsteine B: von der Grenze gegen Ettenheimmünster von 1587, C,D: gegen Streitberg (Herrschaft Kirnburg) von 1616 und 1602.
Weitere Exemplare E: gegenüber Bleichheim (Landvogtei Kirnburg) unbekannten Datums; F: Ettenheimmünster unbekannten Datums; G: Hecklingen (Herrschaft Lichteneck) unbekannten Datums; H: Ottoschwanden (Baden) 1785.
Weitere Grenzsteine I: gegen Ottoschwanden (Baden) 1785, J: Hecklingen (Herrschaft Lichteneck: Schauenburg) 1726; K: Bleichheim (Kageneck) 1785; L: gegenüber Rheinhausen (Herrschaft Kirnburg) von 1784.
M: Kenzingen gegenüber Rheinhausen (Herrschaft Kirnburg) von 1763; N: Streitberg (Kageneck) 1783, O: Bombach (Herrschaft Kirnburg) 1757; P: Kloster Ettenheimmünster 1587.

S: Der letzte Grenzstein aus Kenzingen stammt von der Grenze gegenüber Hecklingen (Hénin) von 1788. Er steht heute als Kopie im Innenhof des Rathauses in Kenzingen, das Original soll sich in den Archiven der Stadt Freiburg befinden. Er zeigt ein auf ältere Siegel zurückgehendes Stadtwappen von Kenzingen, eine Stadtsilouette mit zwei Türmen, über der der Üsenberger Flügel schwebt.

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Literatur:

Hämmerle, Klaus: Dreimärker an den Kenzinger Grenzen, in: Die Pforte, Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e.V., Kenzingen 2018