Grenzsteine Frankreichs:

An der Rheingrenze zum Großherzogtum Baden wurde das System der „Noblat-Steine“ durch den badischen Ingeniuer Tulla durch ein neues ersetzt. Der Talweg des noch unregulierten Rheins war zwar weiterhin die Hoheitsgrenze der Länder, die über die Staatsgrenze verlaufenden Gemeindegrenzen wurden aber ab 1817 erneut in einer Zickzacklinie wiederhergestellt. Nur noch die Grenzpunkte von mindesten 3 Gemeinden wurden mit Steinen versehen und so die Zahl auf insgesamt 120 reduziert. Alle „Tulla-Steine“ hatten ein vorgegebenes Aussehen und waren im vor Überschwemmungen sicheren Hinterland mit „Rheinmarken“ (RM), die in gerodeten Schneisen zu nahegelegenen Kirchtürmen standen, abgesichert. Auf diesen Rheinmarken war nicht nur das Jahr 1820, sondern auch die Entfernung zum korrespondierenden Kirchturm und zum Grenzstein verzeichnet.




Auch in späterer Zeit wurden die Grenzsteine je nach politischer Lage verändert. Das Beispiel links zeigt einen Grenzstein zur Schweiz, dessen ursprünglich französisches Wappen entfernt und später mit einem „D“ für Deutschland überschlagen wurde (noch andeutungsweise zu erkennen), bevor es endgültig auf „F“ wie „France“ geändert wurde.
Grenzsteine der Eidgenossenschaft:
Auch an den Staatsgrenzen zu Frankreich und Baden zeigen sich weiterhin die Wappen der Kantone und erst sehr viel später das Schweizer Kreuz (oder „S“ oder „CS“ für Schweiz).


Grenzstein des Großherzogtums Baden:


Literatur und Links:
Imgrund, Otto: Rheinmarken Trail von Basel über Chalampé bis Hüningen, in: SchwarzwaldTourenplaner der Schwarzwald Tourismus GmbH, Freiburg, im Netz abrufbar unter: https://www.touren-schwarzwald.info/de/tour/45417058 und https://www.touren-schwarzwald.info/de/tour/66357707
Kurtz, Eugène: Die Grenzsteine von Noblat 1714-1792 und von Tulla 1770-1828 in unserem Gebiet, Übersetzung von Barbara Lacombe, Historischer Verein Neuried, Selbstverlag