Krozingen/Biengen

Schloss in Biengen, Amtshaus in Krozingen

Die beiden Orte gingen teils gemeinsame, teils getrennte Wege und wurden 1660 unter der Familie Pfirt vereint. Biengen: 1331 Schnewlin Bernlapp von Bollschweil, seit Ende 14. Jh. unter österreichischer Oberhoheit, Blumenegg, 1433 Neuenfels, 1484 Pfirt, 1592 Sickingen, 1651 Pfirt (Schlossneubau 1790, Abb. oben links). Krozingen: Herren von Staufen, 1325 Schnewlin Bernlapp von Bollschweil, seit 1410 unter österreichischer Oberhoheit, 1433 Neuenfels, 1542 Schnewlin von Landeck, 1624 Schauenburg, 1660 Pfirt (spätgotisches Amtshaus am Lammplatz [Volksbank], Abb. oben rechts).

Am Ende des 18. Jahrhunderts war die Familie im Besitz von weiteren Territorien im Höllental und auf den Schwarzwaldhöhen (Höllsteig/Fahrenberg), siehe Karte.

Familie Pfirt : Ursprünglich Ministerialen der gleichnamigen Grafen von Pfirt (Sundgau), im Dienst der Habsburger aufgestiegene, weit verzweigte Familie mit größeren Besitzungen im Elsass/Sundgau. Durch die Heirat eines Vertreters der Familie mit einer Tochter der Sickingen (Ebnet) 1650 kam es zu einer Teilung der ehemals den Falkensteinern (Dreisamtal) gehörenden Gütern zwischen Pfirt und Sickingen im Dreisamtal und auf dem Schwarzwald – und zu einem lang anhaltenden juristischen Streit darüber, bis die Besitzungen getrennt wurden: Hinterzarten/Breitnau gingen an Sickingen, Höllsteig/Fahrenberg an Pfirt. Wappen: in Schwarz ein gold gekrönter, silberner Löwe, links Abbildung aus dem Rathaus Endingen.

Grenzsteine: A: Am Grenzkreuz Krozingen/Staufen (Herren von Staufen) von 1565 erscheint das Wappen der Schnewlin von Landeck (ein waagrecht gelb/grün geteiltes Schild). B: Im Rathaus Müllheim hat sich ein einziger Stein mit dem Pfirter Wappen von der Grenze Krozingen/Schlatt (Johanniter) von 1742 erhalten; C: am Gasthaus Sternen im Höllental gibt es nur eine moderne Kopie eines Grenzsteines am Zollhäuschen zum Sickinger Territorium mit kaum noch erkennbarem Pfirter Wappen. D: Grenzstein zwischen Hinterzarten und Thurner im Schwarzwald, bezeichnet mit B PF (Bann Pfirt: Gebiet „Höllsteig/Fahrenberg“) gegenüber Siedelbach (Fürstenberg).
Grenzsteine ohne Wappen: Auf den Schwarzwaldhöhen finden sich oft einfache Grenzsteine ohne Wappen. A: „SP“ steht für St. Peter; B: B PF steht für Bann Pfirt; C: BS für Bann Sickingen; D: FF für Fürstentum Fürstenberg. Siehe auch Weißtannenhöhe.

Grenzsteine mit dem Krozinger Gemeindewappen

Auf Grenzsteinen am Krozinger Gemeindewald auf Staufener Gemarkung finden sich Darstellungen des Krozinger Wappens: ein Sester (altes Hohlmaß für Getreide), ein Bottich mit einem Kreisring und einer Speiche, der das Hohlmaß in zwei gleiche Teile aufteilte, zusätzlich mit einem „Henkel“ versehen. Alle abgebildten Steien stammen vom Krozinger Gemeindewald, der vom Stadtgebiet Staufen abgegrenzt wurde. A: älteste bekannte Darstellung des Krozinger Wappens von einem Grenzstein von 1613; B: ähnliche Darstellung des Wappen auf einem Grenzstein von 1731; C: auf diesem Grenzstein von 1751 haben Spieche und Henkel die gleiche Richtung; D: das Wappen auf diesem Stein von 1784 hat sich verändert: dem Kreis mit Speiche ist ein Dreieck mit über den Kreis herausragender Spitze vorgelagert. Weitere Informationen zum Krozinger Wappen finden sich hier.

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