1120 „Stadtgründung“ durch Zähringer, seit 1218 bei deren Erben im Breisgau, den Grafen von Freiburg. 1368 kaufte sich die Stadt nach langen Kämpfen von den Grafen los und unterstellte sich Habsburg (Verwaltungssitz: 1303 „Gerichtslaube“, Abb. links, seit 1559: „Altes Rathaus“, Abb. rechts). Nach der Ächtung Erzherzogs Friedrich IV. auf dem Konstanzer Konzil 1415-1427 freie Reichsstadt. Ab 1651 (nach dem Verlust des Elsass an Frankreich) auch Regierungssitz und damit „Haupstadt“ des vorderösterreichischen Breisgaus, zwischenzeitlich, 1677 – 1697 und 1713-1714, französisch.
Zu Freiburg gehörten auch Betzenhausen (seit 1381), Adelhausen (1412), Herdern (1457) und Lehen: Seit 1427 Habsburger Lehen, das 1487 an Stauffenberg, 1507 an Blumenegg und 1530 an Stadion geht (ehemaliges Wasserschloss 16. Jh., Abb. unten links); 1578 an Freiburg verkauft. Unter anderem gegen die Blumenecker Ortsherrschaft richtete sich der Aufstand des „Bundschuh“ unter Jos Fritz 1513, der hier seinen Anfang nahm.
Talvogtei: Die Stadt schuf sich ein Untertanengebiet im Dreisamtal, das seit 1492 in der „Talvogtei“ (ehemaliges Wasserschloss in Kirchzarten seit ca. 1400, Abb. oben rechts), verwaltet wurde. Dazu gehörten: Kirchzarten (1492 an Freiburg verkauft), Himmelreich seit 1492, Attental seit 1499, sowie die ehemaligen Besitzungen des Klosters St. Märgen seit 1462 Wagensteig, Zarten und Burg.
Grenzsteine der Stadt Freiburg
A: Grenzstein des (noch eigenständigen) Dorfes Lehen von 1561 gegenüber Freiburg mit dem Wappen der Familie Stadion (in Schwarz drei mit dem Haken abwärts gekehrte goldene Wolfsangeln übereinander, Abb. rechts); und auf einer weiteren Seite mit dem Lehener Dorfwappen (B). Der heimische Stein ist voller Ammoniten. 1578 kam Lehen zur Stadt Freiburg.
Literatur:
Gaus, Hans-Ulrich: Freiburger Bann- und Grenzsteine, in: Freiburger Stadtbild, Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild, Freiburg 1984
Gaus, Hans-Ulrich: Grenzsteine auf der Gemarkung Freiburg, in: Freiburger Stadtbild, Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild, Freiburg 1992