Schuttern

Klosterplan, Amtshaus in Schuttern, Dinghof in Heiligenzell

Benediktinerabtei. Legendäre Gründung durch den Mönch Offo 603. Vögte waren die Zähringer, seit 1218 die Herren von Diersburg, seit 1327 die Geroldsecker und seit 1523 Habsburg (Klosterneubau 1767, Abbildung auf einer Hauswand in Schuttern links, nach der Säkularisierung abgetragen; Abbildung des noch erhaltenen Amtshauses in der Mitte). Die räumlich näher gelegene Reichslandvogtei Ortenau war nur 1556 bis 1701 und ab 1771 bei Habsburg, das Kloster war aber durchgängig Mitglied der Landstände des vorderösterreichischen Breisgaus. In Freiburg besaß das Kloster einen Klosterhof in der Herrenstraße (Haus zum Landeck).

Zum Kloster Schuttern gehörte neben der Ortsherrschaft in Schuttern auch Heiligenzell (Dinghof, „Schlössle“, Neubau im 18. Jh., Abbildung rechts) mit einem anhängenden Waldgebiet und Wippertskirch (Propstei am Tuniberg, Neubau 18. Jh., abgetragen) am Tuniberg.

Grenzsteine des Klosters Schuttern:

Grenzsteine des Klosters Schuttern gegenüber Friesenheim (Baden) sind in letzter Zeit wieder aufgefunden worden, sie stammen A: aus den Jahren 1531 (auf einem Privatgelände in Schuttern); B: ebenfalls von 1531 (heute an der Friedensstraße in Friesenheim); C: aus dem Jahr 1793, heute im Lapidarium Friesenheim an der Kirche. Sie zeigen neben dem Abtsstab ein „S“ für Schuttern. D: Um den Heiligenzeller Wald finden sich auf Schutterner Seite (SG Schutterner Gewann) eigenartige moscheeähnliche Türme? auf den Grenzsteinen zu Lahr (Nassau) und (hier abgebildet) zu Reichenbach (Kondominat von der Leyen/Roeder von Diersburg) von 1788.
E: Um das kleine Wippertskirch am Tuniberg haben sich früher zahlreiche Schutterner Äbte mit Wappen verewigt, von denen nur noch einer von 1771 erhalten ist, der dem Abt Karolus Vogel zuzuordnen ist.

Weitere Grenzsteine, die den Äbten Johannes IV. Knörr 1604, Tobias Rösch 1625 und Karolus Vogel 1755 zuzordnen sind, finden sich in der Publikation von Emil Kümmerle (s.u.) und konnten nicht mehr ausfindig gemacht werden.

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Literatur:

Kümmerle, Emil: Die Wappensteine der Gemarkungsgrenze von Waltershofen am Tuniberg, in: Badische Heimat 46. Jahrgang, Landesverein Badische Heimat, Freiburg 1966

Klem, Ekkehard: Sensationeller Fund für Historiker, in: Badische Zeitung [Lahr], 04.08.2018

Klem, Ekkehard: Ein Stein ist nicht mehr allein; in: Badische Zeitung [Lahr], 28.08.2018

Klem, Ekkehard: Einer der ältesten Grenzsteine in Friesenheim entdeckt, in: Badische Zeitung [Lahr], 27.07.2019

Klem, Ekkehard: Historischer Grenzstein ergänzt die Sammlung, in: Badische Zeitung [Lahr], 21.11.2019