Kanton Solothurn

Rathaus Solothurn

Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 war Solothurn freie Reichsstadt, seit 1393 mit der Eidgenossenschaft verbündet, seit 1481 Mitglied der Eidgenossenschaft (Rathaus seit 1467, Abb. links). Es schuf sich ein großes Untertanengebiet, und verfolgte im 16. Jahrhundert eine aggressive Erwerbungspolitik über den Jura hinaus nach Norden (Vogtei Dorneck und Vogtei Thierstein), wo es mit dem Bistum und der Stadt Basel in Konflikt kam. Solothurn behielt die Oberhand und reichte bis an die Grenze der Stadt Basel und das Elsass. Wappen: Horizontal rot/weiß geteilt (Abb. links).

Burg Niedergösgen

An den vorderösterreichischen Breisgau grenzte die Herrschaft Gösgen: 1458 von Falkenstein erworben (Residenz Burg Niedergösgen, mehrere Bauteile, 1798 weitgehend zerstört, untere Bauteile erhalten, Abb. links). Die kurze gemeinsame Grenze im Süden des Fricktals gehörte zum Ort Kienberg, der 1523 von den Heidegg erworben (zuvor Homburg/Thierstein) und der Herrschaft Gösgen angegliedert wurde.

Im Süden von Basel liegt das „Schwarzbubenland“ bestehend aus

Herrschaft Dorneck: Seit 1180 bei Thierstein, seit 1360 teilweise unter Habsburger Oberherrschaft und von diesen weiter verpfändet, bis Solothurn 1485 den Habsburger und 1502 den Thiersteiner Teil erwerben konnte (Landvogteisitz Dorneck, 1798 von den Franzosen zerstört). Zur Herrschaft gehörte auch die Exklave Rotberg: Seit dem 13. Jahrhundert bei der gleichnamigen Adelsfamilie (ein Zweig der Familie Biederthan), die im 15. Jahrhundert ihren Schwerpunkt ins linksrheinische Rheinweiler verlegte, 1515 an Solothurn verkauft, das die Exklave von Dorneck aus verwaltete.

Herrschaft Thierstein: Ab dem 12. Jahrhundert bei Thierstein, nach deren Aussterben kam Solothurn 1522 dem Bischof von Basel beim Kauf zuvor (Landvogteisitz Neu-Thierstein, im 19. Jh. romantisch umgewandelt)

Gilgenberg: Als Lehen des Bischofs bei Ramsteinern, die es 1527 an Solothurn verkauften (Landvogteisitz Burg Gilgenberg, zerstört 1798).

Grenzsteine des Kantons Solothurn: A: Dorneck/Liestal (Kanton Basel) von 1684; B: Dorneck/Birseck (Bistum Basel) von 1706; C: Dreimärker ∆ Kienburg/Fricktal (Herrschaft Rheinfelden)/Berner Aargau auf der Saalhöhe von 1768; und D: ohne Jahreszahl Rodersdorf gegenüber Frankreich (Leymen).

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