Die bedeutsame Grafschaft Pfirt im südlichen Elsass, dem Sundgau, bestand aus den Herrschaften Pfirt (Ferrette), Altkirch, Thann, Belfort, Dettenried (Delle) und Rothenburg (Rougemont). Durch die Heirat der Erbtochter Johanna von Pfirt mit Herzog von Albrecht von Habsburg kam die Grafschaft 1324 an Österreich. Die Herrschaften, eigentlich österreichische Landvogteien, wurden immer wieder verpfändet; die Herrschaft Pfirt z.B. an Mörsberg (1443), Reich von Reichenstein (1504) und Fugger (1540). Herrschaftsmittelpunkte in der Grafschaft waren u.a. die Burg Hohenpfirt (zerstört 1789), Altkirch (heute Kirche Notre Dame anstelle des im 30jährigen Krieg zerstörten Schlosses), Thann (Engelburg, 1673 nach Zerstörung abgetragen), Delle (Schloss 1674, abgetragen).
Wappen: die Grafschaft hatte in Rot zwei goldene abgewendete Fische als Wappen (Abb. oben von Rathaus in Ferrette). Es ist noch gut erkennbar auf einem Grenzstein in Wollschwiller (im Elsass nahe Basel) gegenüber Biederthal (in Händen der Reich von Reichenstein) von 1560.
1648 kam die Grafschaft unter französische Oberhoheit und wurde 1659 zu großen Teilen dem Minister Ludwigs XIV., Kardinal Mazarin, geschenkt. Durch Heirat ging sie 1777 an die Grimaldi (die bereits Monaco und das Valentinois besaßen und noch heute den symbolischen Titel Comte de Ferrette führen). Wappen: Das Mazarin`sche Wappen zeigte auf Blau ein Rutenbündel der römischen Liktoren (Fasces) mit herausschauender Axt in Silber überquert von einem roten Streifen mit drei goldenen Sternen (das Rutenbündel war auch Symbol der ersten französischen Republik, der italienischen Faschisten und erscheint heute in Wappen des Kantons St. Gallen).