Freie Ämter

Die freien Ämter, die sich südlich an die Grafschaft Baden anschlossen, waren wie diese ehemals habsburger Territorien und waren 1415 von den Eidgenossen erobert worden. Größten Grundbesitz hatte hier das Kloster Muri, das in der Habsburger Frühzeit – nahe ihrer Stammburg – als Grablege (ähnlich Ottmarsheim im Elsass) gegründet worden war. Wappen: eine mit einem Strick umschlungene gelbe Säule auf blauem Grund (Abb.links).

Grenzsteine der freien Ämter: A,B: Zwei Exemplare von 1598 gegenüber dem Berner Aargau; C,D: und zwei Seiten eines Dreimärkers gegenüber Luzern von 1711.

Kloster Muri, Schloss Glatt

Das für die Habsburger so bedeutende, in den Freiämtern gelegene Kloster Muri (Abb. oben links) hielt auch nach der Eroberung durch die Eidgenossen 1415 Beziehungen zu den vorderösterreichischen Landen und wandte sich im Zuge der innereidgenössischen Glaubensauseinandersetzungen wieder enger an Reich und Kaiserhaus zu, so wurde Abt Zurlauben 1701 Fürstabt des Reiches und erwarb 1706 die Herrschaft Glatt (bei Sulz am Neckar, Schlossneubau 1533 unter den Freiherren von Neuneck) und baute diese durch Erwerb umliegender Dörfer als kleines Fürstentum aus. Von 1754 hat sich ein Grenzstein dieser Herrschaft des Klosters gegenüber der hohenzollernschen Herrschaft Wehrstein in der Grenzsteinsammlung Horb erhalten (Abb. links). Auf diesem ist das Wappen des Klosters, eine Mauer mit drei Zinnen mit der Jahreszahl darunter zu erkennen.

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