Fürstenberg

Schloss Donaueschingen

Nach der Burg auf der Baar benanntes schwäbisches Adelsgeschlecht, das mit den Zähringern verwandt war und nach deren Aussterben 1218 deren Güter im Kinzigtal, im Schwarzwald und auf der Baar übernahmen. In der Folgezeit Aufspaltung in mehrere Linien, die um 1500 noch einmal für kurze Zeit vereint werden konnten. Bedeutende Territorien kamen hinzu (Heiligenberg 1543, Messkirch 1627, Stühlingen 1637), es kam aber erneut zu Teilungen, seit 1664 Reichsfürsten.

Stammwappen Fürstenberg

Wappen: das Stammwappen (Abb. links vom Stadttor in Löffingen) zeigt einen roten Adler im goldenen Feld (der sich auf die Zähringer bezieht) von blauweißem Pelzwerk umrahmt (Grafen von Urach). Später hatte der Adler einen quadrierten Herzschild, der die Wappen von der hinzu-gekommenen Herrschaften Werdenberg (silberne Kirchenfahne in rot) und Heiligenberg (schwarzer Schrägbalken) enthält (Abb. rechts vom Amtshaus in Löffingen).

Vermehrtes Wappen Fürstenberg

Die Stühlinger Linie konnte 1744 alle Territorien vereinen und baute einen modernen Staat mit 14 Oberämtern auf. Die Residenz wurde von Stühlingen nach Donaueschingen verlegt (Neubau Schloss 1723, Abb. oben). Im Nordosten des Breisgaus lagen die Fürstenbergischen Territorien im Kinzigtal:

Schloss Wolfach

Herrschaft/Oberamt Haslach: 1284 – 1386 unter einer eigenen Seitenlinie (Schloss 1704 zerstört); Herrschaft/Oberamt Wolfach (F14): von den Wolfachern 1291 durch Heirat an Fürstenberg (Schloss 1671, Abb. links). Beide Kinzigtäler Herrschaften 1407 – 1490 unter einer älteren, 1559 – 1641 unter einer jüngeren Seitenlinie, zuletzt bei der Stühlinger Linie und Obervogteiämter im 1744 vereinten Fürstentum.

Im Osten des Breisgaus und an die vorderösterreichischen Exklaven Villingen und Bräunlingen grenzten die Territorien auf der Baar:

Amtshaus in Neustadt, Amtshaus in Löffingen, Schloss Hüfingen

Herrschaft/Oberamt Neustadt: Fürstenbergische Stadtgründung 1275, im 18. Jahrhundert eins der Oberämter (Amtshaus vor 1600, Abb. links). Herrschaft/Oberamt Löffingen: Stadt um 1250 von den Fürstenbergern begründet, Obervogteiamt (Amtshaus 1742, Abb. Mitte). Herrschaft/Oberamt Hüfingen: Blumenberger (ein Seitenzweig der Blumenegger) Stadtgründung Ende des 13. Jahrhunderts, 1383 an Schellenberg, 1620 Verkauf an Fürstenberg-Messkirch (Schlossneubau 1723, Abb. rechts).

Grenzsteine des Fürstentums Fürstenberg A: an der Grenze zur Herrschaft Geroldseck (von der Leyen) von 1737; B: Raßbach (Stühlingen)/ Detzeln (Herrschaft Bonndorf – St. Blasien) von 1767, Kopie im Museum St. Blasien; C: gegen die Deutschordenkommende Blumenfeld von 1622, aus der Grenzsteinsammlung der OFD Freiburg.
D: Welschensteinach gegenüber der Herrschaft Geroldseck von 1599; E: Welschensteinach gegenüber der Herrschaft Geroldseck 1737; F: gegenüber Dürrheim (Johanniter) ohne Jahreszahl; G: vom Dreimärker an der Grenze von Schenkenzell (Fürstenberg) zu Schiltach (Württemberg) und der Herrschaft Schramberg von 1558, an dem 1842 das badische Wappen eingeschlagenen wurde, nachdem die die Fürstenberger Territorien 1806 dem badischen Großherzogtum zugeschlagen wurden.
Weitere Grenzsteine des Fürstentums Fürstenberg: Auf den Höhen des Schwarzwaldes meist nur mit „FF“ (Fürstentum Fürstenberg) bezeichnet ohne Wappen (vgl. auch hier): H: gegenüber Bräunlingen 1742; I: Dreimärker ∆ Hofstetten (Fürstenberg „F“)/ Prechtal (Kondominat Fürstenberg/Baden („P)/ Biederbach (Österreich „O“) unbekannten Datums; J,K: zur Abgrenzung des Donaueschinger („TONESIGOA“) Oberwaldes 1598 mit gekreuzten Knochen zur Abschreckung auf der Oberseite.

Innerfürstenbergische Grenzsteine: L,M: zwischen den Fürstenbergischen Orten Löffingen (Löffel) und Rötenbach (Spaten) von 1607; N: zwischen den Fürstenbergischen Orten Haslach (Wappen kaum noch erkennbar: Haselstrauch, wie im kleinen Bild vom Haslacher Rathaus) und Mühlenbach ohne Jahreszahl; O: zwischen den Fürstenbergischen Orten Neustadt (Tanne) und Rötenbach von 1515, einer der ältesten erhaltenen Steine der Region.

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