Bistum Straßburg (Ettenheim)

Das Bistum Straßburg (siehe auch Frankreich) besaß neben ausgedehnten linksrheinischen Besitzungen im Elsass auch zwei rechtsrheinische Herrschaften: Renchtal/Oberkirch (seit 1303) und Ettenheim (mindestens seit dem 13. Jahrhundert), sowie seit 1634 die Oberhoheit über das Kloster Ettenheimmünster. Diese Territorien blieben auch nach dem Westfälischen Frieden und dem Übergang des Elsass, Straßburgs und des Bistums an Frankreich unter der Oberhoheit des Reiches.

Wappen: in Rot ein silberner Schrägbalken (Stammwappen des Hochstifts Straßburg, Abb. links); vermehrt mit dem gleichen Wappen, das zusätzlich beiderseits des Schrägbalkens mit einer Rautenkranzleiste besetzt ist (als Hinweis auf die zum Bistum gehörende Landgrafschaft im Unterelsaß, Abb. rechts, vom „Prinzenschlösschen“ in Ettenheim), wie es auch isoliert auf den Grenzsteinen des Hochstifts zu sehen ist.

Palais Rohan

Herrschaft Ettenheim: Ettenheim und die umgebenden Dörfer waren seit dem 13. Jahrhundert von bischöflichen Vögten verwaltet (als Amtshaus der Bischöfe errichtetes Schloss „Palais Rohan“ 1560, Abb. links)., von 1401 – 1528 aber an die Stadt Straßburg verpfändet.

Ettenheim war nach der frz. Revolution 1789 kurze Zeit sogar Sitz des aus Frankreich geflüchteten Bischofs, ein Zentrum der konterrevolutionären Kräfte und letzte Residenz des Bistums Straßburg, allerdings nur für kurze Zeit bis zum Übergang an Baden 1803.

Grenzsteine der Herrschaft Ettenheim des Bistums Straßburg: A: Die ältesten wappentragenden Grenzsteine der Region sind diese naturbelassenen Steine an der Grenze zur Herrschaft Hohengeroldseck um 1400 mit dem Stammwappen des Bistums mit Schwurhand, und B: zusammen mit dem Geroldsecker Wappen, ebenfalls mit Schwurhand an der Grenze Ettenheim/Schuttertal; C,D: die beiden anderen stammen von der Grenze Ettenheim gegenüber Münchweier, das zum Kloster Ettenheimmünster gehörte aus dem Jahre 1623 mit dem Bischofsstab über dem S für Straßburg, heute in der Grenzsteinsammlung am Museum in Ettenheim.

Grenzsteine des Bistums Straßburg: E: an der Grenze Ettenheim („SB“ sowie „ST“ für Straßburg)/Broggingen/Tutschfelden (beide Baden) ohne Datum mit dem Stammwappen; F,G: von der Herrschaft Oberkirch/Baiersbronn (Württemberg) von 1673 mit dem Wappen des Hochststifts Straßburg („HSSB“) mit der Rautenkranzleiste auf dem Schrägbalken als Hinweis auf die Landvogtei Unterelsass; H: Grenzstein der Familie Albertini von Ichtrazheim (Elsass), Vasallen der Bischöfe von Straßburg, von einem der Familie gehörenden Hof bei Ettenheim von 1748, aus der Grenzsteinsammlung am Ettenheimer Museum. Gut zu erkennen sind in 1 und 4 die Flügel der gehälfteten Adler aus dem komplexen Wappen (Abb. rechts).

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