Deutscher Orden

Wappen des deutschen Ordens und Schloss Altshausen

Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge. 1291 Gründung eines Ordenstaates in Ostpreußen, 1308 Verlegung des Sitzes nach Marienburg. Nach Umwandlung des Ordens in ein weltliches Herzogtum (1525), 1529 Verlegung des Sitzes des Ordens nach Bad Mergentheim (Schlossumbau ab 1568).

Die Ballei (Verwaltungsbezirk) Elsass-Burgund (Sitz seit 1288 in Beuggen, seit ca.  1445 unter vorderösterreichischer Oberhoheit, Sitz seit 1455 in Altshausen bei Ravensburg; Schloss mit mehreren Bauphasen, Abbildung oben rechts) war für den Breisgau mit den Kommenden in Beuggen und Freiburg maßgeblich.

Wappen: Schwarzes Balkenkreuz auf weißem Schild (Abb. oben links).

Schloss Beugen, Kommende in Freiburg und Pfarrhaus in Merdingen (von links nach rechts)

Kommende Beuggen: 1246 dem Deutschen Orden geschenkt, 1288-1455 Sitz des Landkomturs, Verwaltungsmittelpunkt Schloss Beuggen (Neubau und Erweiterung seit 1742, Abb. links) direkt am Hochrhein.

Kommende Freiburg: seit 1258, Sitz in Freiburg (Deutschordenkommende in der Salzsstraße 1768, Abb. Mitte).

Zur Kommende Freiburg zählte auch Wasenweiler (seit 1290 beim Deutschen Orden); Merdingen: Schnewlin von Wiesneck, Teilherrschaft (Kondominat): eine Hälfte: 1372 Blumeneck, 1577 Sumerau, 1662 Wessenberg, 1668 Kageneck; andere Hälfte Hattstatt, 1542 Ambringen-Wessenberg, 1716 an Deutschen Orden verkauft; Pfarrhaus mit dem Kondominatswappen 1754 (Abb. rechts); Littenweiler: Falkensteiner (Dreisamtal) u.a. Teilherrschaft: eine Hälfte Markgrafen von Hachberg, 1518 an Deutschen Orden verkauft; andere Hälfte 1493 Schewlin von Landeck, 1560 Sickingen.

Fessenheim im angrenzenden Elsass gehörte zur Kommende Rixheim bei Mulhouse, die ebenfalls Teil der Ballei Elsass-Burgund war.

Grenzsteine des Deutschen Ordens:

A: Beuggen/Karsau (Herrschaft Rheinfelden) 1658, heute im Schlosshof Beuggen; B: Beuggen/Minseln (Herrschaft Rheinfelden) 1771; C: Beuggen/Nordschwaben (Herrschaft Rheinfelden) 1771 an der Mauritiuskapelle in Nordschwaben; D: Wasenweiler/Ihringen (Baden-Hachberg) 1772.
E: Wasenweiler/Ihringen (Baden-Hachberg) 1772; F: Merdingen (Kondominat [geteilte Herrschaft] mit Kageneck)/Nierderrimsingen (Breisach) das Wappen des Deutschen Ordens gemeinsam mit dem Wappen der Kagenecks 1749; G: Dreimärker ∆ Merdingen (Kondominat)/Niederrimsingen (Breisach)/Opfingen (Baden-Badenweiler) das Wappen des Deutschen Ordens gemeinsam mit dem Wappen der Kagenecks 1747; H: Littenweiler (Kondominat mit Sickingen) /Freiburg 1654, das Wappen des Deutschen Ordens gemeinsam mit dem Wappen der Sickinger.

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Literatur:

Kümmerle, Emil: Die Wappensteine der Gemarkungsgrenze von Waltershofen am Tuniberg, in: Badische Heimat 46. Jahrgang, Landesverein Badische Heimat, Freiburg 1966

Gaus, Hans-Ulrich: Freiburger Bann- und Grenzsteine, in: Freiburger Stadtbild, Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild, Freiburg 1984

Gaus, Hans-Ulrich: Grenzsteine auf der Gemarkung Freiburg, in: Freiburger Stadtbild, Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild, Freiburg 1992