Au/Sölden

Die beiden Ortschaften wurden häufig gemeinsam in einer Herrschaft zusammengefasst. 1444 bekamen die Schnewlin von Weyher die Herrschaft zum Teil in Kondominat mit den Bombast von Hohenheim, aus deren Familie auch der Arzt Paracelsus und die dritte Gattin von Ernst von Baden-Durlach stammte, die in der Kirche der zeitweisen Residenz Sulzburg begraben liegt. 1581 ging die Herrschaft an die Nagel von der Alten Schönstein, die auch Vögte des Basler Bischofs in Schliengen waren, 1696 an die Freiherren von Baden.

Wappen und Grenzsteine in Au/Söden: Auf älteren Grenzsteinen finden sich die Wappen der Schnewlin (-Weyher „W“) und das der Bombastus von Hohenheim übereinander oder nebeneinander. A: Das Wappen der Schnewlin zeigt ein gold/grün quergespaltenes Wappenschild, hier auf einem Glasfenster aus dem Rathaus Endingen; B: das der Bombastus von Hohenheim in Gold drei silberne Kreise in einem blauen Schrägbalken. C: seit Ende des 16. Jahrhundert erscheint auf den Grenzsteinen das Wappen der Nagel von der Alten Schönstein (ein blau-silbern längs gespaltenes Schild, das blaue Feld mit einem blauen Balken in der silbernen Hälfte verbunden. D: Das Wappen der Freiherren von Baden ist zwar im heutigen Ortswappen von Au erhalten, an den Grenzen der Herrschaft konnte es aber nicht ausfindig gemacht werden.
A,B: Abgebildet sind Beispiele von 1566 an der Grenze Au/Merzhausen (Kondominat Reischach/Schnewlin) mit dem Wappen der Schnewlin und der Bombast von Hohenheim nebeneinander; C: von 1562 an der Grenze Sölden/Ebringen(Bodman) mit den selben Wappen übereinander; D: vom Dreimärker ∆ Sölden/Wittnau (Schnewlin von Bollschweil)/Ebringen (Bodmann), mit einem noch sichtbaren W für (Schnewlin von) Weyher, das Wappen ist im Erdreich verschwunden.
E, F: Grenzsteine von 1596 gegenüber Ebringen (auch hier hatte die Herrschaft inzwischen gewechselt: Hohenlandenberg); G,H: gegenüber Bollschweil (Schnewlin von Bollschweil) und vom Dreimärker ∆ Sölden/Bollschweil/Ebringen von 1756. Das Wappen der Nagel von der Alten Schönstein wurde hier also auch noch nach Übergang der Herrschaft an die Freiherren von Baden (1696) weiter als „Ortswappen“ genutzt; das Wappen der Freiherren von Baden ist zwar im heutigen Ortswappen von Au erhalten, an den Grenzen der Herrschaft konnte es aber nicht ausfindig gemacht werden.

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